In diesem Testbericht werde ich meine Erfahrungen mit dem Dateidownload-Dienst Usenext preisgeben.
Usenext basiert auf einer alten Technik namens UseNet, bekannt auch als Newsgroups. UseNet wurde im Jahre 1979 in USA erfunden um Dateien zwischen verschiedenen Universitäts-Rechnern zu übertragen. Es sollte eine Alternative zum damals noch neuen ARPA Net werden (dem Vorläufer des heutigen Internets). Übertragen wurden die Daten damals noch mit Telefonleitungen (Modems). Heute braucht man keine Modems mehr und das UseNet nutzt das Internet zum Übertragen.
Wie funktioniert Usenet?
Vereinfacht ausgedrückt funktioniert Usenet nach dem Prinzip einer Zeitung. Die ganze Zeitung ist die Newsgroup und die einzelnen Artikel sind die News. Man kann auf die News antworten in dem man ein Lesebrief schreibt der wiederum in der Newsgroup (Zeitung) zum eigenen Artikel wird, auf dem man wieder antworten kann. Man könnte das Usenet mit einem Forum vergleichen, im Prinzip ist es gleich nur die einzelnen Newsgruppen und Dateien werden oft auf mehreren Servern verteilt.
Um die News zu lesen und Dateien herunterzuladen, braucht man einen Newsreader. Es ist eine Software die sich mit dem Usenet Server verbindet und die gewünschten Newsgruppen nach Dateien und Artikeln durchsucht. Als das Internet in seinen modernen Anfängen war (etwa 1997-2002), war das Usenet sehr beliebt und viele haben den kostenlosen Microsoft Outlook Express als Newsreader verwendet.
Im Laufe der Zeit sind neue Foren entstanden die man leicht im Webbrowser aufrufen konnte, aber das Usenet lebt trotz dem weiter, es wird heutzutage eher für den Austausch von Dateien verwendet.
Die Vorteile von UseNet sind:
- Schnelle übertragung. (Ok, das hängt von dem Server ab wie schnell der senden kann aber meistens sind die Usenet Server schnell.)
- Redundanz. Ein Upload in einer Newsgroup verteilt sich auf mehreren Servern (wenn sie die Gruppe aufgenommen haben.)
Nachteile von UseNet
- Die Dateien bleiben nicht für immer auf dem Server. Manche Server löschen die Dateien nach einem Monat sonst würde der Server platzen. ;) UseNext löscht die Dateien glaube eich erst nach 1 bis 2 Jahren.
- Man braucht eine extra Software (meistens kostenlos)
- Sehr viele Gruppen mit sehr vielen Dateien, man fühlt sich oft von der Datenmenge überwältigt.
UseNext Testbericht
OK, genug mit dem Geschichtsunterricht, kommen wir nun zum UseNext. Wie bin ich eigentlich zu UseNext gekommen? Das ist eine peinliche Geschichte es hier zu erzählen aber was solls, also: Ich kannte Usenet schon von früher, es gibt nicht nur UseNext sondern auch andere Anbieter die sich in der Leistung unterscheiden. Dann hab ich mir also so ein Usenext Testaccount geholt. Ich glaub für 2 Wochen oder so durfte ich umsonst den Dienst nutzen. Dann hab ich den Dienst nicht mehr benutzt und nach 3 Jahren habe ich per Zufall gemerkt dass im Januar jemand Geld von meinem Konto abgebucht hat, hab mich gewundert was das soll und dann herausgefunden dass es sich um die UseNext Abogebühr handelt. Es hat sich herausgestellt dass ich seit 3 Jahren Kunde von UseNext war und hab den Dienst gar nicht genutzt. Mein Fehler war nach der Testzeit zu kündigen. Ich hab nicht gekündigt, keine E-Mails von denen bekommen da es so eine Wegwerfemailadresse war und aus 2 Wochen Test sind 1 Jahr geworden. Ich war so blöd und habe im 3 Jahre lang im Januar nicht meine Kontoauszüge kontrolliert. Lektion gelernt...
Kommen wir aber zum eigentlichen Test mit UseNext.
Als ich am Januar gemerkt habe dass ich stolzer Besitzer eines Jahresvertrages bei UseNext war, hab ich mal die Zugangssoftware heruntergeladen und mir den Laden genauer angeschaut. Wenn ich schon so viel bezahlt habe (glaub über 100 EUR pro Jahr) dann möchte ich alles saugen was sie haben.
Also die Zugangssoftware von UseNext heißt „UseNeXT“. Ist im Grunde ein NewsReader der sich auf die Dateiübertragung spezialisiert. Der NewsReader zeigt oben links eine Kategorieliste, klickt man die einzelne Kategorie an wird eine Liste mit den einzelnen binären Newsgruppen geladen. Nun klickt man eine Newsgruppe an und man kann dann die Dateien herunterladen. Man kann zwischen neuen und beliebten Dateigruppen sortieren. Eine Suchfunktion gibt es auch und ist sehr schnell. Einfach F3 drücken, Suchwort eingeben und schon wird die Liste angezeigt.
Die Dateiliste zeigt u.A. auch Bewertungen anderer UseNext User an. So kann man im Voraus wissen ob eine Datei auch wirklich die Datei ist, die im Dateinamen steht oder ein Virus. Man kann auch selbst Bewertungen abgeben.
Jeden Monat hat man 30 bis 250 GB die man im Highspeed verbraten kann (je nach dem welches Paket man gebucht hat). Wer will kann auch extra Traffic dazukaufen oder man kann mit einer etwas niedrigeren Geschwindigkeit weiterhin kostenlos saugen. In der UseNeXT Software kann man zwischen „Free Download“ und „HighSpeed“ umschalten. (es nennt sich UseNeXT HybridRate) Hier ist ein kurzes Video der Software, am besten im Vollbild und HD schauen:
http://www.youtube.com/watch?v=IQgzuM7ptAc
Was kann man alles bei UseNext finden?
UseNext konzentriert sich auf die binären Gruppen. In diesen Gruppen gibt es so ziemlich alles was das Herz begehrt. Täglich kommen neue Sachen rein. Es sind nicht nur die Files der UseNext User, das UseNet Netzwerk ist wie eine Art Underground Internet und die Dateien kommen auch von vielen anderen Servern die miteinander synchronisiert werden. Die Datenmenge ist wirklich enorm und man findet Sachen die man sonst nirgends finden kann, umgekehrt gibt es aber auch manchmal nicht das wonach man sucht. Die Gruppe alt.binaries beinhaltet etwa 5000 Untergruppen. UseNext nutzt übersicht halber nur die aktivsten davon. UseNext behält die Dateien etwa 1 bis 3 Jahren auf dem Server so hat UseNext stets ein wirklich großes Archiv.
Ist UseNext legal?
UseNext ist nur ein Dienstleister der auf die Daten von UseNet zugreift. Ist also UseNet legal? Wie Internet, ist es ein Kommunikationsmittel und keine einzelne juristische Person, man fragt auch nicht ob das Internet legal ist. Die Kommunikation selbst gehört zum Menschenrecht. Kurz gesagt, das UseNet an sich ist legal. Aber bei UseNet, geht es nicht nur um die Kommunikation, sondern um den Austausch von Dateien. Im UseNet findet man sehr viele lizenzfreie Dateien und das UseNet wird erst dann illegal wenn jemand ohne Genehmigung des Rechteinhabers hoch lädt, das Verbreiten von urheberrechtlichen Materialien ist auch wie im Internet nicht legal. Das UseNet ist aber nach wie vor nicht illegal sondern der Benutzer der die illegale Datei hochgeladen / heruntergeladen hat. Und da UseNext keine Logs darüber führt wer wann welche Datei heruntergeladen hat, erübrigt sich die Frage ob man erwischt wird wenn man was zufällig runterlädt was man nicht laden sollte.
Wieviel kostet UseNext?
UseNext gibt es ab ab 7,95 EUR pro Monat. Ich sehe gerade dass sie auch eine 1-Monats Kündigunsfrist haben! Kostet aber 2 EUR mehr dann. Damit kann man dann 30 GB pro Monat ziehen. Oder die haben auch ein Paket wo man 250 GB pro Monat saugen kann. Kostet zwischen 19,95 EUR und 24,95. Achtung: Die genaue Preisliste findet ihr unten, fast versteckt unter dem Anmeldeformular, wenn man nicht ganz runter scrollt denkt man bis dahin dass der UseNext kostenlos ist ;) Aber spätestens dann wenn ihr die Kontonummer eingeben müsst werde ihr merken dass UseNext nicht kostenlos ist.
UseNeXT kostenloser Test?
Als ich vor Jahren den Test damals machte, habe ich den Dienst nicht mehr benutzt, da ich ihn nicht brauchte. Allgemein lade ich kaum was herunter. Aber seit ich UseNext länger nutze, macht es Spaß das UseNet zu erkunden. Man findet immer wieder was Neues. Ich werde den Dienst nicht kündigen, ich werde ihn weiterhin nutzen, auch wenn ich 3 Jahre lang durch meine Dummheit abgezockt wurde *g*.
Für alle die UseNext testen wollen, testet den Dienst 14 Tage lang kostenlos. ABER passt auf, wenn ihr den Dienst nicht haben wollt, müsst ihr am besten 7 Tage im Voraus kündigen. Ich hab das früher nicht gemacht. Aber vielleicht gefällt euch der Dienst und ihr wollt mit voller Kraft voraus immer die neusten Sachen downloaden.
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